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Der achtgliedrige Pfad

Aktualisiert: 20. Dez. 2023

„Yoga ist so viel mehr als nur die reine Praxis.“ - wer hat diesen Satz nicht schon einmal gehört?! Doch was genau steckt dahinter? Die meisten kommen mit den Körperhaltungen - Asanas - in Kontakt. Ich selbst habe auch darüber mit Yoga meine ersten Erfahrungen gesammelt. Doch mit der Zeit durfte ich lernen, dass es mehr ist. Eine Sichtweise, eine Lebenseinstellung, die die eigene Welt positiver werden lässt. Ich möchte Euch in den nächsten Monaten immer mal wieder durch die yogische Philosophie mitnehmen.

Yoga und seine Geheimnisse - eine andere Kultur, andere Sitten. Doch ist es das wirklich? Viele Vorurteile führen zu Unbehagen. Oder ist es viel mehr die Angst vor etwas Unbekanntem?

Übersetzt aus dem Sanskrit bedeutet Mudra „das, was Freude bringt“.

„Yoga ist nicht der Weg einer bestimmten Religion, sondern er ist ein spirituell-wissenschaftlicher und als solcher ein Weg, der allen offen steht. Vernünftige Ernährung und Bewegung sind immer heilsam, woran man auch glauben mag. Den Geist zur Ruhe bringen, stiftet immer Klarheit, egal, welcher Tradition man sich verpflichtet fühlt.“ - Patanjalis Yogasutra, Ralph Skuban

Zu Beginn meiner Ausbildung habe ich das Yogasutra von Ralph Skuban gelesen. Ich persönlich fand es sehr faszinierend, da ich mir selbst ein Bild machen wollte von dieser "anderen" Welt. Einer Welt, von der so viele begeistert sind. Und ich verstehe gerne Zusammenhänge, lerne gerne Neues und entdecke die Welt aufgrund verschiedener Blickwinkel.

Und ja, es ist so viel mehr als der Inhalt einer anderen Kultur. Denn auch wenn Yoga aus dem indischen Raum kommt, so gibt es Lehren, die sich egal wie, an dem Menschsein orientieren und nicht an Kultur, Religion oder Ländergrenzen.


Aber fangen wir zunächst mit der Frage an:


„Was ist dieses Yoga eigentlich?“

Asana = Körperhaltungen

Yoga ist eine 5000 Jahre alte indische Lehre. Eine Philosophie, die sich unabhängig von Religion in verschiedene Richtungen entwickelt hat. Yoga ist weder Sport noch Religion!


"yogas-chitta-vritti-noridhah" Sutra 1.2

ist Sanskrit und heißt übersetzt "Yoga ist das zur Ruhe kommen aller Aktivitäten des Geistes.". Yoga ist die Verbindung von Körper, Geist und Atem.


Yoga ist ein allumfassendes, ganzheitliches System, indem wir durch Techniken und Übungen ( u.a. Meditation, Asana, Pranayama, ...) zu mehr geistiger und körperlicher Gesundheit gelangen. Es geht darum mit uns selbst ins Reine zu kommen, damit wir die körperliche, emotionale und mentale Verbindung erreichen.


„Ist das Licht des Yoga einmal angezündet, verlischt es nie mehr. Je intensiver sie üben, desto heller wird die Flamme leuchten.“ Beller Krishnamachar Sundararaja Iyengar

Die Bedeutung von Vinyasa Yoga

Ziel des Yoga ist, die Menschen vom psychischem und physischem Leid zu befreien / das menschliche Leid zu überwinden und so zu einem Leben voller wahrer und tiefer Freude zu führen. Durch Yoga ist es Dir möglich, einen friedvollen, zufriedenen Geist zu kultivieren.


Es ist - ZIEL UND WEG ZUGLEICH! -







Der achtgliedrige Pfad


Beschäftigt man sich mit dem Yogasutra, ist wohl der berühmteste Teil, der „achtgliedrige Pfad des Yoga“. Und tatsächlich, je mehr ich mich mit diesem Übungsweg beschäftigt habe, wurde mir immer klarer, wie viel mehr dahinter steckt und ich selbst schon erfahren durfte, ohne dass es mir bewusst war.

Der achtgliedrige Pfad erklärt, warum wir die körperliche Praxis vom sportlichen Turnen auf der Matte hin zur Körper-/Bewegungsmeditation entwickeln sollten, ebenso wie Atemübungen von der Atemtechnik hin zur Meditation bringen sollten. Der achtgliedrige Pfad zeigt uns, was Yoga im ursprünglichen Sinne bedeutet und mit uns machen kann, wenn wir uns auf uns selbst einlassen.


  1. Yamas - Der Umgang mit dem persönlichen Umfeld

    1. Ahimsa - Gewaltlosigkeit

    2. Satya - Wahrhaftigkeit

    3. Asteya - Nicht-Stehlen

    4. Brahmacharya - Mässigung

    5. Aparigraha - Nicht-Greifen

  2. Niyamas - Der Umgang mit uns selbst

    1. Saucha - Reinheit

    2. Santosha - Zufriedenheit

    3. Tapas - Selbstdisziplin

    4. Svadhyaya - Studium

    5. Ishvara Pranidhana - Vertrauen in Gott*

  3. Asanas - Der Umgang mit dem Körper

  4. Pranayama - Der Umgang mit dem Atem

  5. Pratyahara - Der Umgang mit den Sinnen

  6. Dharana - Konzentration

  7. Dhyana - Meditation

  8. Samadhi - Das Höchste: Innere Freiheit


Mit dem achtgliedrigen Pfad nimmt man die Arbeit mit sich selbst auf allen Ebenen auf.

Betrachtet man die 8 Glieder genauer, fällt auf, dass die Yamas und Niyamas wie zwei Hände wirken, die zu einem Körper gehören. Denn wir alle haben eine innere und eine äußere Welt.


Mit dem achtgliedrigen Pfad nimmt man die Arbeit mit sich selbst auf allen Ebenen auf. Es ist ein gleichzeitiges und multidimensionales Arbeiten an sich selbst. Jedes Element ist eine Gelegenheit zur Selbstforschung und -erkenntnis. Jedes einzelne Element stärkt das andere. Und alle Glieder zusammen bilden den Körper - das äußere und das innere!

Schaut man genauer hin, sieht man auch den Verlauf von außen nach innen: Die Yamas, Niyamas, Asanas und Pranayama betreffen unsere äußere Hülle, Pratyahara, also der Umgang mit den Sinnen, ist die Brücke von außen nach innen. Woraufhin die inneren Glieder folgen - Dharana, Dhyana und Samadhi.


Yoga ist so viel mehr

Jedes Element des achtgliedrigen Pfads ist einen einzelnen Blogbeitrag wert. Denn sie sind so umfassend und komplex, dass man eben nicht nur eine Sache dahinter verstehen oder deuten kann. Alle Elemente beziehen sich auf unser Leben, den Alltag, unseren täglichen Struggle und alle Höhen und Tiefen. Es geht dabei auch nicht darum, ob wir offen gegenüber einer anderen Kultur sind oder als was wir Yoga ansehen, es geht viel mehr darum, wie wir uns selbst sehen und uns selbst und anderen gegenüber verhalten - körperlich, mental und emotional. Aus diesem Grund sind nicht nur die Asanas im Yoga entscheidend, sondern auch die anderen Elemente, wie Meditation, Atemtechniken, Konzentration, Achtsamkeit, ... , all das hilft, um unsere Gedanken und unseren Geist zu einem friedvollem Dasein zu verhelfen.


 

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*hier möchte ich explizit darauf hinweisen, dass Gott in dem Fall für jeden etwas anderes bedeuten darf. Als Christ ist es Gott, für andere darf es das Universum sein, wieder andere nennen es Schicksal, usw.. Egal wie, Yoga hat die wundervolle Eigenschaft uns zu vereinen, da es eben genau KEINE Religion ist.

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